Sicherheit in KNX-Anlagen: So schützen Sie Ihr Netzwerk vor Cyberangriffen

Dec 1, 2025 | Nachrichten

Die Sicherheit in der Gebäudeautomation hat sich angesichts der zunehmenden digitalen Bedrohungen zu einer Top-Priorität entwickelt. Systeme wie KNX, die weltweit standardisiert in der Gebäude- und Smart-Home-Automatisierung eingesetzt werden, sind nicht immun gegen Angriffe. Daher ist es entscheidend, Schwachstellen zu kennen und zu wissen, wie Sie Ihr Netzwerk schützen können, um die Zuverlässigkeit der gesamten Anlage zu gewährleisten.

Warum ist die Sicherheit in KNX-Anlagen so wichtig?

KNX-Installationen ermöglichen die volle Kontrolle über Beleuchtung, Klimatisierung (HLK), Zutrittskontrolle und andere kritische Systeme in Häusern, Büros, Hotels und Zweckgebäuden. Diese Vernetzung bringt jedoch auch ein potenzielles Sicherheitsrisiko mit sich, wenn keine angemessenen Schutzmaßnahmen implementiert werden.

Einer der häufigsten Angriffsvektoren ist der Port 3671. Über diesen Port kann unbefugt auf das Netzwerk zugegriffen werden, um Geräte durch Denial-of-Service-Angriffe (DoS) zu blockieren oder bösartige Telegramme zu injizieren.

Anzeichen einer kompromittierten Installation

Wenn eine KNX-Anlage angegriffen wurde, können folgende Symptome auftreten:

  • Einige Geräte reagieren nicht mehr.
  • Unerwartete oder nicht konfigurierte Funktionen werden ausgelöst.
  • Ein BCU-Passwort taucht auf, das nicht definiert wurde, und blockiert die Programmierung der Geräte (ETS).
  • Das System wird instabil oder fällt komplett aus.

Was tun, wenn Sie einen Angriff feststellen?

Das Wichtigste zuerst: Bewahren Sie Ruhe. Es gibt Lösungen, um die Kontrolle über die Installation zurückzugewinnen. Hier sind einige wichtige Schritte:

1. Bekannte Passwörter testen

Versuchen Sie zunächst, ob eines der häufig bei Angriffen verwendeten Passwörter (BCU-Keys) funktioniert:

0000000A | 0000000D | 0000000E | 0000000F A56DC68B | B19B981A | FEC88146 | 98719981 00000BAC | 11197196 | 66BC88A4 | 2021AAFF

2. Werksreset durchführen

Sollten die oben genannten Passwörter nicht funktionieren, ist es bei einigen Geräten möglich, einen Werksreset durchzuführen, um die BCU-Sperre zu entfernen.

3. Händler oder Hersteller kontaktieren

Wenn sich das Gerät nicht wiederherstellen lässt, wenden Sie sich an Ihren Lieferanten oder den Hersteller. Möglicherweise muss das Gerät an den technischen Support gesendet werden.

Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit in Anlagen

Um zukünftige Eindringversuche zu verhindern, sollten Sie die folgenden Empfehlungen dringend umsetzen:

1. Schließen des Ports 3671 nach der Programmierung

Einer der häufigsten Fehler ist es, den Port nach einer Fernwartung oder Programmierung offen zu lassen (Port-Forwarding). Das Schließen dieses Zugangs im Router ist fundamental.

2. Ersetzen des Standard-Routers

Viele Installateure verlassen sich auf die Standard-Router der Internetanbieter, die oft nur grundlegende Sicherheitskonfigurationen bieten. Die Wahl eines professionellen, konfigurierbaren Routers erhöht die Sicherheit erheblich.

3. Nutzung von VPN-Verbindungen für den Fernzugriff

Die Einrichtung eines VPN (Virtual Private Network) ermöglicht es, Anpassungen aus der Ferne vorzunehmen, ohne das KNX-Netzwerk direkt dem Internet auszusetzen.

4. Einsatz von KNX Secure Geräten

Geräte mit KNX Secure nutzen eine AES-128-Verschlüsselung, um die Kommunikation zwischen den Teilnehmern abzusichern. Dies verhindert das Abfangen oder die böswillige Manipulation von Telegrammen. Wenn Sie mehr über diese Technologie erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel:

Anlagensicherheit und die Zukunft der Gebäudeautomation

Mit dem exponentiellen Wachstum vernetzter Geräte und der Digitalisierung von Räumen ist die Sicherheit in KNX-Anlagen zu einem strategischen Aspekt geworden. Bei Zennio setzen wir auf ein robustes, verschlüsseltes und widerstandsfähiges Ökosystem gegen Cyberangriffe.

Die Integration präventiver Maßnahmen, wie sie in diesem Artikel erwähnt wurden, ist unerlässlich, um ein zuverlässiges und langlebiges System zu garantieren.

Die Sicherheit in KNX-Installationen darf nicht dem Zufall überlassen werden. Die Anwendung von Best Practices, die Nutzung aktueller Technologien wie KNX Secure und die Stärkung der Netzwerkperipherie machen den Unterschied zwischen einer verwundbaren und einer sicheren Anlage aus.

Denken Sie daran: Einen Angriff zu verhindern ist immer einfacher, als ihn zu beheben. Lassen Sie sich von Experten beraten und halten Sie Ihre Geräte geschützt, um den reibungslosen Betrieb Ihres KNX-Systems zu gewährleisten.

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